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Rassegna della stampa

Raccolta di testi pubblicati su giornali e riviste

 
31-12-2004
Davoser Zeitung
110 Jahre Musikgefühl

Marco Zappa spielt im Kongresszentrurn mit Familie und Gästen. Der Tessiner Liedermacher Marco Zappa gastierte am Montagabend im Theatersaal. Gemeinsam mit Tochter Daria, Sohn Mattia, dem ehemalige schweizerischgriechischen Paar Renata und Giorgos Stavrakakis und Schlagzeuger Oliviero Giovannoni bot er dem Publikum ein fulminantes Konzert.
KATRIN WEBER

""Warum sind nicht mehr da heut Abend?"", diese Frage hatte man sich
im nur gut zur Hälfte gefüllten Theatersaal schon längst gestellt, als Zappa sie auf der Bühne aussprach. Verpasst haben alle, die nicht kamen,
einen wahren ""Leckerbissen"", wie
eine Zuschauerin sich nach dem 90-
minütigen Konzert äusserte. Ohren
und Augen kamen voll auf ihre Kosten,
wurden doch die italienischgriechischen
Balladen und Songs mit den verschiedensten Instrumenten
gespielt. Bevor die Musiker die Bühne
betraten, konnte man meinen,
gleich käme ein grosses Orchester,
so viele unterschiedliche Gitarren,
Flöten und Rhythmusinstrumente
standen parat.

Geschichten aus dem Leben
Marco Zappa, der 55-jährige Guitar&Songpoet, eröffnete den Abend solo mit einem einfachen ""buona sera"".
Nachdem er munterr auf Italienisch
losplaüderte, erkundligte er sich aber
doch nach den Sprrachkenntnissen
des Publikums. So wurden dann die
Lieder auf Deutsch angekündigt,
Text und Entstelhungsgeschichte
oder anderes Wissernswertes rundum
erzählt, auf Italienisch und nach der
Pause auch auf Griechisch wurde gesungen — und ab und zu schnappte
man ein paaeiische Brocken auf,
wenn die sechs Musiker sich auf der
Bühne untereinander absprachen.
Es sei ihm eine besondere Freude,
nach Jahren mal wieder mit seinen
Kindern auf der Bühne zu stehen,
meinte Zappa. Tochter Daria (28),
ein zierliches Persönchen, begeisterte
mit ihrem virtuosen Viölinenspiel,
beherrschte aber auch Flöte und Mandoline. Ihre volle Stirmme hätte ruhig öfter zum Einsatz kommen können. Sohn Mattia (31) sass mit seinem Violoncello scheinbar etwas unbeteiligt rechts aussen,, bei einigen Soli stellte er sein Könmen jedoch eindrucksvoll unter Beweis. Fast unbemerkt schlüpfte der langjährige
Weggefährte Zappas, Schlagzeuger
Oliviero Giovannoni, zu seinen diversen
Drums im Bühnenhintergrund.
Diese fünf beeindruckten rund eine Stunde lang mit feinfühligen
Songs, die auch mal wilder aufloderten
und oft in Improvisationen endeten. Da ging es um Tagträume, die Tessiner Spezialität Grappa, um
zwei Wassertropfen und ihre Beziehung
auf dem Weg vom Fluss ins Meer, um eine skurrile alte Dame, die bei einer Konzertprobe einschlief, um Urlaubsorte, die keine Geheimtipps bleiben — kurz um Geschichten
aus dem Leben und von der Liebe.
Applaus für die Gitarre Fast zu jedem Lied wechselten Marco Zappa, und manchmal auch seine Tochter, das Instrument. Einer Flöte entlockte er Vogelgezwitscher, eine Mundharmonika verschwand fast in seiner Hand,und an gitarrenartigen und –ähnlichen Instrumenten bot er eine grosse Auswahl. Für eine der Gitarren erbat er sogar einen Extra- Applaus. Die sei nämlich in seinem Geburtsjahr 1949 gebaut. ""Zusammen sind wir 110 Jahre alt!"" Mindestens ebenso beeindruckend war auch das Regenrohr, mit dem Renata
Stavrakakis ihren Einstand im Schlussteil des Konzerts gab. Uber einen Meter lang war der Kaktusstamm, in dem getrocknete Kaktus samen rasselnde Geräusche wie Meeresrauschen oder Wind erzeugten. Renata einige griechische Liedertexte ihres Mannes
und gab Takt und Rhythmus mit diversen Rasseln und Klanghölzern.
Giorgos mit seiner mal sanften, mal rauchigen Stimme.
Einige Lieder wurden strophenweise abwechselnd in der Muttersprache der Sänger vorgetragen; z.B. eine grosse Strasse in Athen bzw. die Liebe in einer Grossstadt im Vergleich zum kleinen Bellinzona, wo nach acht Uhr äbends nichts mehr los sei. Zappa und Giorgos Stavrakakis hatten sichtlich Spass am
gemeinsamen Musizieren. Dass der
Funken ins Publikum hatte sich Zappa schon zu Beginn gewünscht, denn ""wir spielen gern für euch!"" Dass dies gelang, zeigte nicht nur der Schlussapplaus, der für eine Zugabe sorgte.

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