Raccolta di testi pubblicati su giornali e riviste
23-11-2004 |
Aargauer Zeitung |
Tagtraume sind auch Klangräume Das Tessiner Marco Zappa Quartett gastierte mit Sogni di Giomo in der Arche. Marco Zappa verblufft: Mit jeder neuer Formation ergeben sich ganz andere Klangstile, Weisen und gesungene Geschichten, die nicht der Tessiner Canlautore dominiert, sondern das ganze Ensemble, dem Zappa jede Freiheit lsst. Vor einen Jahr schon hätte das Marco Zappa Quartett in Kölliken auftreten sollen. Doch Zappa kam allein: eine Lawine im Gotthardgebiet hatte seinen Kollegen den Weg abgeschnitten. Diesmal waren sie trotz leichtem Schneefall vollzählig in der Arche und begeisterten das Publikum mit neuen Liedgeschichten, einprgsamen Rhythmen und blues- bis beatartigen Melodien, Zappas Geheimnis Wer Zappas Formationen erlebt hat, kennt sein Erfolgsrezept: Nicht er gibt den Ton an, vielmehr hat der Bandleader und Autor der meisten Canzone seinen Kameraden auls Instrument geschaut. Er lässt sie ihren Stil spielen, erfreut sich an der Virtuositat etwa des Perkussionisten Oliverio Giovannoni, am eingangigen Bass des Lucio Zaninotto oder dem melancholischen Akkordeon Danilo Bogginis. Er selber, der Musikvirtuose mit den zwei Gitarren, der Mandola und einer griechischen Mini- Bouzouki, der auf Blockflöte und Piccolo gleichermassen tremoliert wie mit seiner Mundharmonika -Marco Zappa ist die Klarnmer, welche das Orchester zusarnmenhalt. Mit seiner jeweiligen Formation schafft Zappa Klangraume, in denen die 'Sogni di Giorno', Tagtraume, wundersame Wirklichkeit werden. Einem ist der Musiker aus Bellinzona treu geblieben: Seine Balladen sind keine Heldengeschichten, sondern Aufzeichriungen einfachster Geschehnisse. Auch diesmal Whiten die in gebrochenern Schweizerdeutsch angekundigten Tessiner mit ihren talienischen Canzone das Publikum etwa zu einem weiblichen Clochard, der ""Barbona di Roma, die sich an einem heissen Sommernachmittag im Konzertsaal Zappas einschlich und einschlief. Als die Musiker die Frau weckten, erfuhren sie, dass sie sich nur im Schatten von der Hitze erholen wollte. Zwischen Blues und Beat Zappa singt von zwei Wassertropfen, die sich verlieben, während sie in em rauschendes Bachlein fallen. Sie bleiben zusammen, auch als der Bach zum Fluss wird, und ins Meer mundet. Sie lassen sich gemeinsam von der Sonne aufsaugen und kehren als Regen wieder in ihre Heimat zuruck, Der Musikstil pendelt zwischen klassisch und modern, zwischen Blues und Beat. Da haben sich vier Meister zusammengetan, deren Bühnenaussage nichts anderes besagen will als: Schaut doch in diese wunderschöne Welt. Und freut euch an den alltaglichen Kleinigkeiten! Die Zuhorer, unter welchen Zappa auch seinen Freund Tinu Heiniger erkannte und ihn für eine Solo-Passage auf die Bühne bat, bedankten sich mit grossem Applaus und erklatschten sich zwei lustige Zugaben, bevor sie einem frühergesungenen Wunsch der Cantautori folgten: Go home!,,. |