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Rassegna della stampa

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07-05-2001
Zofiger tagblatt
Wenn Marco Zappa durch die Liebe rockt

Das Schöftler Publikum hat mit dem Tessiner Liedermacher eine CD aufgenommen

Marco Zappa hat in den Ferien bei seinem Grossvater Fritz Woodtli in Zofingen Deutsch gelernt. Das ist rund 40 Jahre her, und seither ist der jetzt 50-jährige Lehrer, Musiker, Schallplattenproduzent, Cantautore und Komponist seiner Werke gleich neben La Lupa zum beliebtesten Exportgut von Tessiner Liedgut in die Deutschschweiz geworden.
Er ist schon überall aufgetreten, zuletzt im Jahre 2000 in Kölliken, zusammen mit Franz Hohler und Michel Bühler. Aber nach Zofingen hat er noch nie ein Engagement erhalten, sehr zu seinem Bedauern, wie er in liebenswürdigem Zofinger ""Dütsch"" mit Tessiner Akzent beteuert: Da wäre wohl Handlungsbedarf, ein kulturelles Versäumnis nachzuholen!""

Doch am Wochenende war Marco Zappa zusammen mit Danilo Boggini, seinem Handharmonika- und Klavierspieler, mit Lucio Zaninotto an der Bassgitarre und Irina Simoneta an der Querflöte im Schöftler ""Härdöpfuchäuer"" zu Gast, wo er zusammen mit seinem Publikum die neue CD ""QuantiAmori"" aufnahm.

Der Perfektionist, der üblicherweise in seinem ""Zappa Sound Studio"" in Giubiasco produziert, suchte für diese Aufnahme die Nähe des Publikums, die erfrischenden Zwischengeräusche verhaltenen Lachens oder den Applaus seiner Fans.

Zappa schreibt kleine Geschichten aus dem Alltag, die meistens eine schrullige Wende aufweisen. In einem seltsamen, aber für Zappa typischen Gemisch von Klassik, Blues und Rock schafft er mit seinen Momentaufnahmen aus dem Leben echte Folklore aus dem Tessiner und Toskaner Raum.

Diesmal ist Zappa im Cinque Terre in Italien fündig geworden: An einem Felsen, der von Liebenden aufgesucht wird, fand er Hunderte von Inschriften, die ihn zu 15 Liebesgeschichten animierten. Als ""Cantamatore"", wenn ich diese Wortschöpfung aus Cantautore und Amore verwenden darf, trat er auf, integrierte sein Quartett perfekt in das Gewölbe des ""Härdöpfuchääuers"" und erzählte in Blues und Rock Liebesgeschichten der zärtlichsten, absonderlichsten, wunderbarsten und wehmütigsten Art.

Da unterscheidet der Tessiner Sänger beispielsweise klar zwischen einsamer Frau und ""Single"". Er sieht die Liebe einen ""arco"", einen Torbogen bilden: Zuerst geht die Liebe steil aufwärts, bis sie sich oben verflacht und dann wieder rasant zu Boden stürzt ... Er singt vom ""sentiero pericoloso"", dem gefährlichen Weg, der in der Schweiz tatsächlich nicht leicht zu bezwingen wäre, in Italien aber unweigerlich in den Tod führt.
Zappas Lieder leben von Zwischentönen, aber auch von Urschreien, die das Zappa-Quartett explodieren lassen. Stimmlich wird der mit einer rauhen Whiskystimme ausgestattete Sänger eigenartig innig ergänzt durch die Triester Künstlerin Irina Simoneta, die viel mit gesanglichen Urlauten ausdrückt, und dem Venezier Lucio Zaninotto, der in trockenem Humor seine
spärlichen Kommentare gibt.

Danilo Boggini ist jenes unverhoffte ""Osterei"", das Zappa in allernächster Nähe gefunden hat: Jahrelang suchte er nach einem begnadeten Handharmonikaspieler. Gefunden hat er ihn per Zufall zwanzig Meter hinter seinem Tonstudio in Giubiasco.

Zappas Tournee mit ""QuantiAmori"" beginnt im Herbst. Einen Auftritt in Kölliken hat das Zappa-Quartet dem ""Späktrum"" bereits zugesichert. Die CD, die am Wochenende in Schöftland aufgenommen worden ist, wird jetzt in Giubiasco fertig gestellt. Wer im ""Härdöpfuchäuer"" am Freitag oder Samstag dabei gewesen ist, hat sich vergewissern können, dass Zappa einmal mehr ein
guter ""Wurf"" gelungen ist.

Bernhard Schindler
Zofiger Tagblatt




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